Sonntag, März 02, 2008

THE WONDERFUL WORLD OF SPAM

THE WONDERFUL WORLD OF SPAM

oder
Danke, mein Penis ist lang genug


Der Besitz eines Computers prädestiniert für Probleme.

Denn selbst wenn alle angeschlossenen Geräte irgendwann funktionieren, gibt es am Ende noch das Internet! Und dort warten viele neue Freunde, wie etwa Jessica42, Mona938 und Uschi WeissderDrahtwienoch, die uns auf ihrer Homepage ständig neue Bilder von sich zeigen wollen. Aber dort im Netz gibt es auch noch andere Leute. Menschen, die das ehrliche Bedürfnis haben zu helfen! Zum Beispiel 23987@aol.com, der mir heute ein buntes Tablettenpacket schnüren wollte: 10 Sorten putzige Pillen und many many others.

Doch in Anbetracht der Tatsache, dass weder Jessica noch Mona mir damals auf meine Mails geantwortet haben, habe ich auch darauf verzichtet, 23987 zu fragen, ob das sein Vor- oder Nachname ist.

Ich werde ihm wohl überhaupt nicht zurückschreiben.

Schräg gegenüber ist schließlich eine Apotheke.

Andere charmante Leute sind rund um die Uhr bereit, mir bei meinen Problemen mit hässlichen Pop-Ups zu helfen, die sie mir allerdings vorher selber schicken. Das bedeutet, dass sich auf einem Monitor ein Fenster öffnet, in dem man mich fragt, ob ich das Öffnen von Fenstern nicht irgendwie unterbinden möchte. Genaugenommen hat das etwas von einem Oberschenkelsteckschuss dessen Schütze freundlich fragt ob man in Zukunft nicht vielleicht doch lieber nicht angeschossen werden würde. Auf einer etwas höheren Ebene ist die ganze Geschichte ein beinahe globales Gleichnis, das in etwa einem Krieg entspricht, den man führen muss, um in Zukunft keine Kriege mehr zu führen. Soll ja aber auch schon passiert sein.

Aber Gott sei Dank lassen die Dinger sich ja schnell wegklicken.

All das vermochte ich recht zügig hinter mir lassen, ganz im Gegensatz zu den Mails der Leute, die sich regelmäßig besorgt nach meiner Penislänge erkundigten.

Ich gebe zu, ich habe ein wenig darüber nachgedacht.

Als dann aber derlei besorgte Erkundigungen auch die Mailboxen weiblicher Bekannter füllten, begann ich, das ganze weniger persönlich zu nehmen. Die hierdurch gewonnene Freizeit verwendete ich auf ein kleines Rechenexempel, dass mich zu einem bemerkenswerten Ergebnis kommen ließ: Ein winzig kleines männliches Dingens, das sich für jede irgendwo eingehende freundliche Verlängerungsmail automatisch um ein Zentimeterchen verlängert, würde dementsprechend innerhalb zweier Tage bis zum Mond reichen. Das ist zwar wirklich beeindruckend, aber irgendwie auch nicht sinnvoller als sich selbst beschimpfende Pop-Ups und genaugenommen Quatsch.

Das klingt an dieser Stelle vielleicht hart.

Aber ich bin eigentlich kein schlechter Mensch.

Und wahrscheinlich sind Jessica, Mona, der Pillenmann, Herr Pop-Up und die Kollegen von Penisverlängerung es auch nicht. Aber insgeheim wäre es mir dennoch ein Bedürfnis, all diese Leute zumindest virtuell mal miteinander bekannt zu machen. Die Vorstellung, dass Jessica und Mona sich im Widerschein zahlloser Pop-Ups die Pillen von 23987 einwerfen, während der Penisdiscounter, die neuesten Bilder der beiden Ollen anschauend, diesem noch ein Stückchen auf den Dödel schraubt, erfüllt mich nämlich irgendwie mit tiefer Genugtuung!

Davon ab frage ich mich jedoch ernsthaft, ob mir so ein kleines zusätzliches Zentimeterchen wirklich schaden könnte...


© christian von aster

Mittwoch, Februar 06, 2008

MARTYRIUM BRAUNSCHWEIGENSIS

Mit freundlicher Unterstützung der deutschen Bahn


Berlin-Seesen. Ich erwarte nicht, dass Sie von zweiterem schon einmal gehört haben. Aber seien Sie versichert: es ist, wie so viele andere Strecken, auf denen deutschbahniges Schienenwerk erglänzt, eine Strecke voller Tücken. Und das, obwohl nur einmal umgestiegen wird.

Dieses Umsteigen aber hat es in sich!

Doch fahren wir fort: Ob auch pünktlich abgefahren, gelingt es dem ICE auf der Strecke eine gewisse Verspätung zu erwirtschaften. Damit aber haben wir gerechnet und es gibt nichts, das uns weniger erstaunen würde. Wir sind schließlich keine Anfänger.

Die Bahn jedoch hält auch für ihre abgeklärtesten Insassen noch Überraschungen bereit…

Wie sie nun von jenen üblen Störungen in diesen schrecklichen Streckenabschnitten erzählt, da weckt die warme, ehrliche Stimme des Zugführers beinaheVerständnis in uns. Wir fühlen uns sicher und geborgen, und das sogar zweisprachig.

Ein verspäteter Zug aus Leipzig wäre Schuld, säuselt unser Zugführer weiter, die Anschlusszüge jedoch würden ausnahmslos warten und überdies wäre die Verspätung minimal.

Er sagt es so souverän, wirkt dabei so glaubhaft, dass ich das erste Mal seit langem das Gefühl habe, dass sich bei der Bahn etwas getan hat und der Kunde hier plötzlich etwas wert wäre.

In der sicheren Gewissheit, dass alle Anschlusszüge warten, lehne ich mich zurück und spüre irgendwie, das alles gut werden wird.

Den Umsteigebahnhof, den lieblichen Braunschweiger Hauptbahnhof erreichend, bewege mich aus dem üblichen Reflex heraus ein wenig schneller, um schlussendlich die schmucke Rückseite meines, sich allmählich entfernenden Anschlusszuges gebührend betrachten zu können. Das ist ja alles durchgestylt. Eine hübsche Rückseite, rot und rein und darüber hinaus ganz allmählich kleiner werdend.

Ein einziger Blick auf meine Uhr verrät mit, wie lange jener Zug gewartet hat; eine Zeitspanne von null, nada, nixi, Nullinger.

Ein Mensch, der sich selbst gern reden hört, wird in einem solchen Fall wehenden Rockschoßes die nächste Beschwerdestelle ansteuern um seinem Unmut Luft zu machen. Ich bin da einfach gestrickt und rumpelstilze mich am nächsten Infoschalter in Pose.

Die dort anzutreffenden Damen haben ihr Rumpelstilzchentraining trefflich absolviert. Mein herausgemoserter Unmut zerschellt an einer massiven Mauer brutaler Freundlichkeit. Mit ihr im Hintergrund werden mir verschiedene Erklärungsangebote gemacht, unter anderem der, dass der Zugführer womöglich nur versehentlich durchgesagt habe, dass die Anschlusszüge warten werden.

Laut Computer nämlich sei nie vorgesehen gewesen, dass der von hinten so beschauliche Zug warten sollte.

Angestrengt schauen die Amazonen ewiger Freundlichkeit auf ihren Bildschirm und reichen mir schlussendlich lächelnd die Karte des Kundenservices.

Ich stehe da und habe die schaurige Vermutung, dass die Bahn tatsächlich im Begriff steht, eine ganz eigene Form von Humor zu entwickeln. Ich stelle mir vor, wie der Zugführer nach der Durchsage hämisch lachend in seiner Kabine zusammenbricht.

Als nächstes werden sie einem im Speisewagen das Essen ohne Besteck servieren, während Kontrolleure zu entwertende Fahrkarten verbrennen um die ehemaligen Inhaber des Schwarzfahrens zu bezichtigen.

Für Gedanken dieser Art hätte ich durchaus noch Zeit. Der nächste Zug geht in einer Stunde.

Eine Stunde, werden sie sagen, das ist doch nichts. Aber ich erinnere sie daran, dass ich mich in Braunschweig befinde. Der Hauptbahnhof dieser Stadt ist ein Ort, an dem sich niemand länger als nötig aufhält, was vielleicht auch die überstürzte Flucht des Zugführers mitsamt meinem Anschlusszug erklärt.

In diesem Zusammenhang aber dämmert mir ganz allmählich, was für ein perfides System hinter dem Ganzen steckt: Bei der Braunschweiger Verspätungsstrategie handelt es sich ganz offensichtlich um eine Maßnahme zur zwangsweisen Bahnhofsvitalisierung. Verspätungen werden seitens der Bahn geschickt arrangiert, um den Geschäften innerhalb dieses tristen Bahnsarkophags Kunden zuzuführen und der Braunscheiger Bahnhofswirtschaft zum Aufschwung zu verhelfen!

Natürlich gegen entsprechende Anteile.

Das dürfte schon nicht unrentabel sein, wenn man überlegt, wozu 200 zwangswartende Fahrgäste auf einem Bahnhof neigen. Von Zeitungskauf bis Stoffwechsel ist da einiges zu holen. Wahrscheinlich besteht schlussendlich die halbe Braunschweiger Bevölkerung aus Gestrandeten, aus Bahnbrüchigen, deren Anschlusszug niemals kam und die so zu einem Teil jener Stadt wurden, die vor hundert Jahren wahrscheinlich lediglich aus einem Bahnhof bestand.

Mich schaudert bei dem Gedanken, in Bälde Braunschweiger zu sein.

Ich hoffe auf den nächsten Zug, während ich mit einem Cafe die Braunschweiger Wirtschaft ankurbele, Arbeitsplätze sichere und von der Bedienung erfahre, dass an diesem Bahnhof noch nie ein Zug gewartet hat.

Vielleicht ist es aber auch anders. Womöglich bedeutet „warten“ in dieser Gegend etwas anderes als dort wo ich herkomme. „Warte auf mich“ entspräche hier dann in etwa „Geh schon mal vor“, „er hat jahrelang auf sie gewartet“ würde in etwa „ er ist mehrere Jahre vor ihr geflohen“ bedeuten und ein Wartezimmer würde zu einem Raum, aus dem man Leute schnellstmöglich verjagt. Mit Hilfe von derlei sinnentleerten Gedankenspielen stehe ich es durch, mein Martyrium Braunschweigensis, und nach einer Stunde massiven Unterstützens des Wirtschaftsstandortes Braunschweig-Hauptbahnhof naht schließlich doch jener Zug, der mich tiefer in die niedersächsische Provinz tragen und mein Leben verändern wird.

Er hält sogar, hält zur vorgesehenen Zeit am angekündigten Bahnsteig.

Nicht dass das ungewöhnlich wäre, aber wie ich bereits andeutete, befürchte ich ja, dass die Bahn ein gewisses Maß an, ich möchte sagen beängstigenden Humor, zu entwickeln scheint.

Doch während ich einsteige, ist nichts davon zu bemerken. Da ist weder ein Kontrolleur mit Clownsnase, noch ein Furzkissen auf meinem Sitz.

Erschöpft hernieder sinkend vergegenwärtige ich mir noch einmal die Erkenntnisse der vergangenen Stunde, ihre Bedeutung für das Braunschweiger Stadtbild und die örtliche Kultur, deren Basis der Import unfreiwillig Wartender und ihre Ressourcen darstellen.

Ich bin eine Stunde zu spät.

Doch in fünf Minuten soll dieser Zug abfahren. Kann es tatsächlich sein, dass sich die Bahn an diesem Tag tatsächlich einen letzten Scherz verwehrt und mir keine weiteren Steine in den Weg legt? Es scheint beinahe so. Ich sinke einmal mehr in meinem Sitz zurück, wähne mich einmal mehr in jener trügerischen Sicherheit, wie sie im Inneren eine Wagons der deutschen Bahn grundsätzlich völlig fehl am Platz ist.

Dann ist er gekommen.

Der Zeitpunkt der Abfahrt.

Oder sollte ich besser sagen „der theoretische Zeitpunkt der Abfahrt“? Womöglich auch „der Zeitpunkt der theoretischen Abfahrt“? Das Ergebnis ist das gleiche: der Aggregatzustand des Zuges ist stehend, derweil er fahrend sein sollte.

Die souveräne Stimme des Zugführers vermeldet, dass die Abfahrt des Zuges sich um einige Minuten verzögert, da noch auf Anschlussreisende gewartet werden müsse.

Und milde lächelnd nehme ich auch die zusätzliche Verspätung ohne Aufpreis noch in Kauf.

Vor kaum einer Stunde hatte ich mich in diesem Bahnhof in dem nie ein Zug wartete, ob dieses Umstandes beschwert.

Und nun wartete direkt unter mir der wohl erste Zug in der Geschichte des Braunschweiger Bahnhofs. Fortan, würde niemand hier mehr stranden. Reisende würden in die Arme ihrer Liebenden heimkehren, zurück zu ihren Familien, denn von nun an würden die Züge warten.

Ich hatte dieser Braunschweig ein neues Gesicht verliehen.

Braunschweig, dessen Einwohner eigentlich nur auf ihren Anschlusszug warten…

© christian von aster

Donnerstag, April 26, 2007

OPERATION PREIS

oder

das Arcor-Komödienstadl zu Gast in Berlin

Vor nunmehr einem knappen halben Jahr beschloss ich, mein kläglich analoges Online-Dasein zu ändern. Unbedarft wie ich war, ließ ich mich für dieses Vorhaben vom Fernsehen inspirieren.

Doch weder Freenet-Hühner noch Lycos-Dalmatiner vermochten mich zu überzeugen. Schließlich wollte ich eine DSL Flatrate und nicht in den Zoo. Und so war es schließlich die Firma Arcor, die den Zuschlag bekam. Ihre Kampagne trägt den wohlklingenden Namen OPERATION PREIS und ihr zentraler Aspekt ist ein vertrauenswürdiger Chirurg, der auf Plakaten und in Fernsehspots die Preisschere ansetzt, um dem Zuschauer die radikal kundenfreundliche Preispolitik vor Augen zu führen, welche die Firma vermeintlich praktiziert. Aber Pusteblume. Doch dazu später mehr. Die Rolle dieses chrirurgischen Hochstaplers ist nicht zufällig gewählt. Der Konsument wird mit einem vermeintlich studierten Mediziner konfrontiert, der sein Leben durch einen lang geübten Schnitt schöner machen kann. Tückisch. Und auch ich war bereit, mir meine Mandeln, meinen Blinddarm und was immer nötig war von ihm entfernen zu lassen...

Mein Weg führte mich also direkt zu einer Arcor Wegelagererstation, die eine emsige Schwesternhelferin in einer Saturn Hansa Filiale aufgeschlagen hatte. Wäre ich kritisch und nicht von Dr. Brinkmann geblendet gewesen, mir wäre die allzu deutliche Parallele zu mittelalterlichen Scharlatanen aufgefallen, die, aus Angst, man könnte ihnen ihr vermeintliches Wundertonikum samt Flasche rektal zurückerstatten, keinen Ort zwei Mal bereisen. Ich aber schwebte auf einer Wolke multimedial erzeugten Vertrauens zum Pult der blauroten Schwesternhelferin, um mein Kreuz bei Arcors vielgepriesenem „Rundum-Sorglos Paket“ zu machen. Rundum Sorglos scheint jedoch dort wo ich herkomme etwas anderes zu bedeuten als bei Arcor.

Doch als ich den digitalen Wundertinkturstand verließ, war ich noch immer überzeugt, das richtige getan zu haben. Und als ich heimfuhr, meinte ich meinen Teil der Arbeit getan. Die vier bis sechs Wochen Wartezeit, welche die Firma sich eingeräumt hatte, schienen mir ein kaum ernstzunehmendes Ärgernis. Aber auch unter vier bis sechs Wochen versteht man bei Arcor etwas anderes als im Rest der Welt.

Ich gehe inzwischen davon aus, dass man sich einfach verschrieben hat. Inzwischen ist nämlich ein halbes Jahr vergangen. ‚Vier mal sechs Wochen’ statt ‚vier bis sechs Wochen’. Diese Zeit aber verging nicht, ohne dass die Firma Arcor mich regelmäßig ihrer aufrichtigen Freundschaft versichert hätte. Jeden Monat bekomme ich einen kumpeligen Brief, dessen Text sich auf zweierlei reduzieren lässt:

1.) Ach Du, wir haben technische Probleme. Das tut uns furchtbar leid, aber wir melden uns, wenn sich was ändert. Und

2.) Hey, natürlich sind wir bereit, Dich für deine entstandenen Mehrkosten zu entschädigen. Allerdings nur solange uns das nichts kostet.

Diese köstlichen Spaßmacher - denn um diese handelt es sich ganz augenscheinlich - bieten mir ernsthaft an, dreißig Euro meiner ersten Arcor Rechnung zu übernehmen. Auf keinen Fall aber mehr. Eine Großzügigkeit die mich beinahe beschämt, zumal ich durch geschickte Investition dieser 30 Euro sicher innerhalb einiger Jahre die wenigen hundert Euro wieder reinbekommen könnte, welche die Verzögerung des in Aussicht gestellten Tarifs mich bis heute gekostet hat.

Man sollte übrigens nicht denken, dass sich auf den Inkompetenzerklärungen der Firma eine Kontaktnummer befände. Allenfalls eine kostenpflichtige Hotline. Ja, „Service“ und „Dienstleistung“ werden bei Arcor großgeschrieben und dann entschieden durchgestrichen.

Aber wenn man sonst keine Freunde hat, dann freut man sich zumindest über die regelmäßige Post. Und ich kann mir ernsthaft vorstellen, dass die allmonatliche Arcor-Vertröstungsdepesche ein einsames hochsuizidales Individuum über drei Jahre hinweg trösten und vom letzten Schritt abhalten kann. Doch ob ich auch diese sozialpsychologische Komponente durchaus schätze, muss ich mich davon doch ausnehmen. Ich nämlich bin lediglich einer von der Sorte, der das haben will, was er bestellt hat - was da wo ich herkomme übrigens vollkommen üblich ist.

Bei Arcor anscheinend nicht.

Augenscheinlich lässt sich eine DSL Flatrate eher beim Hütchenspielen gewinnen, als bei Arcor in Auftrag geben.

Wenn aber jemand etwas verkauft, was er gar nicht hat, ist das letztendlich nichts anderes als Betrug. Aber vielleicht meint Arcor das alles gar nicht böse.

Womöglich stammt die Firma bloß aus irgendeinem zurückgebliebenen Hinterlandstaat, wo man sich für das Erfüllen von Verträgen vier Jahre Zeit lässt und statt mit Geld auch mit Kartoffeln bezahlen kann.

Mein persönliches Dilemma schmälert das allerdings nicht.

Und wenn ich dem Bild mit dem Chirurgen treu bleibe, dann liege ich inzwischen im übertragenen Sinn seit vier Monaten mit einem Blinddarmdurchbruch auf dem Arcor OP-Tisch und warte, wodurch die OPERATION PREIS ein ganz neues Gesicht bekommt, lohnt eine Operation doch in der Regel bloß, solange der Patient noch lebt.

Aber auch das ist dort wo diese Leute herkommen vielleicht anders…

Ich will jedoch nicht weiter fremde Gepflogenheiten verhöhnen, möchte jedoch für den unbedarften deutschstämmigen Konsumenten ein paar kleine Orientierungshilfen im Umgang mit der Firma Arcor aufzeigen:

- „Rundum Sorglos“ bedeutet bei Arcor „ein halbes Jahr Ärger“

- „vier bis sechs Wochen“ meint dort „vier mal sechs Wochen“

- wenn sie wollen, können sie bei Arcor auch mit Kartoffeln bezahlen

- wenn sie wirklich keine DSL Flatrate haben möchten, sollten sie am besten zu Arcor gehen.

Die können das und sind quasi die besten.

Diese wenigen Punkte dürften einige Missverständnisse vermeiden helfen.

Erstaunlicherweise hat die Kartoffelfirma es geschafft, als Trikot-Sponsor von Hertha BSC Berlin zu agieren. Ich weiss jedenfalls woran es liegt, wenn der Verein ein halbes Jahr lang kein Tor schießt…

Zum Abschluss bitte ich den geneigten Leser, sich vor Augen zu führen, wie viele zigtausend Leute der blau-rote Verein auf diese Weise seit wie vielen Monaten schon verarscht. Kaum nämlich dass dies getan ist, dann ist man geneigt dem prägnanten Schlusssatz des Arcorwerbespots beizupflichten:

Chef, so leicht macht Ihnen das keiner nach…

Sonntag, April 08, 2007

Neulich bei den Thermopylen

oder Asterchen, kommst du ins Kino...

"300". Voila. Ein Film, auf den ich mich zugegebenermaßen sehr lange gefreut habe. Ich bin ein Freund der Graphic Novels von Frank Miller, habe Sin City sehr genossen und wollte mich auch hier redlich vergnügen. In diesem Zusammenhang gestehe ich, ebenso ein Faible für gut inszenierte graphische Gewalt wie auch Sexualität zu haben. Alles in allem, keine schlechten Voraussetzungen, mich mit 300 Spartanern auf den Weg zu machen, um auf dem Thermopylen-Pass einer erdrückenden persischen Übermacht zu trotzen.

Womit wir bei der Handlung wären.

Mitten in der Antike nahert sich ein übermächtiges persisches Heer unter dem perischen Großkönig Xerxes Griechenland, um dieses zu erobern. Obwohl man nicht willens ist, sich ihm zu unterwerfen, sind die Griechen, allen voran die Stadt Athen, aufgrund verschiedener politischer Verwicklungen auch nicht willens, sich dem nahenden Heer in den Weg zu stellen. Auch die Bewohner Spartas bekommen die Gelegenheit sich kampflos zu ergeben, erweisen sich allerdings hierfür als die falscheste Adresse. Leonidas, König von Sparta, bricht mit 300 seiner besten Soldaten auf, um Xerxes in auf dem Thermopylenpass, dessen Enge die persische Übermacht hinfällig werden lässt zu trotzen. Es stoßen noch ein paar versprengte aber motivierte Griechen zu ihnen, und dann geht es los. Der Rest des Filmes ist prächtiges Schlachtengemälde, Heldengesang und eine Geschichte heroischen Scheiterns.

Die Basis des Filmes ist der gleichnamige Comic von Frank Miller, der sich wiederum von realen Begebenheiten inspirieren ließ. (die erste Schlacht bei den Thermopylen (480 v.Chr.)).

Der Zuschauer erlebt in diesem Film also die Umsetzung einer Interpretation einer Interpretation, die jede künstlerische Freiheit lässt. Die Umsetzung dieser Interpretation erfolgt hammermäßig. Visuell und ästhetisch schmettern die Bilder, die direkt an Millers Comic angelehnt sind, den Zuschauer in den Sessel.

Aber wenn man dann das Kino verlässt, beschränkt sich das Kino Erlebnis im nachhinein auf das Gefühl, einen Metal-Song gehört zu haben. Mir persönlich reicht das allerdings nicht.

Andere Kritiker führen im Bezug auf 300 gerne das Adjektiv „faschistoid“ ins Feld Das ist bedauerlicherweise nicht ganz falsch. Der Film bemüht sich nämlich ebenso um die Glorifizierung seiner heroischen Protagonisten wie auch die Degradierung seiner Feinde. Bei denen handelt es sich überwiegend um Krüppel, Mutanten und kleine und maßlos unterlegene Vertreter nahöstlicher Kulturen, so dass das Ganze zu einem großen Krüppelklatschen verkommt. Freunde des Filmes führen gerne den Aspekt der historischen Korrektheit ins Feld, der über dem der vermeintlichen politischen Inkorrektheit stehen müsste. Ja, die Spartaner waren ein Volk von Übersoldaten, die dies fraglos in Ethos und Handeln gezeigt und empfunden haben. Die Schlacht bei den Thermopylen sah zwar ein klein wenig anders aus, denn auf der Seite der Spartaner kämpften insgesamt 4.000 Griechen, aber das persische Mutantenstadl sollte den Historikern unter den Kritikern den Wind aus den Segeln nehmen. Obwohl dieser Aspekt ohnehin hinfällig ist, da es sich um eine Umsetzung einer Interpretation aus zweiter Hand handelt.

Eine solche hat gewöhnlich keinen moralischen Anspruch, was aber im Gegenwartskontext etwas problematisch ist.

Jede große Fantasy Saga, von Conan bis zum Herrn der Ringe hat moralische Aspekte. Und das zurecht. Selbst der etwas überpathetische „Kingdom of Heaven“ billigte den Gegnern seiner so rechtschaffenen Heere Qualitäten zu. „300“ nicht. Es ist eine Metzel Soap in der Gut und Böse so klar zu unterscheiden sind, dass es weh tut. Daran tut auch das bisschen Alibi-Hanldung und historischer Eiertanz keinen Abbruch.

Ich bin mit Sicherheit kein moralischer Mensch, aber es gibt Filme, die bei mir einen bitteren Nachgeschmack hinterlassen. Gerade wenn andere sie gerne als bloße Unterhaltung abtun. Nichts was die Massen erreicht ist bloße Unterhaltung. (Angefangen hat diese Erkenntnis übrigens bei „The Devil's Rejects“, der eigentlich ein richtig gut gemachter Horrorfilm ist)

Ergo ist das „300“ schlussendlich erwartungsgemäß spartanisch. In jeder Hinsicht, abgesehen von der graphischen.

Wer sich diesen Manowar-Breitwand Exzess gönnen möchte, dem sei er vergönnt, er soll aber eben nicht mehr als grandiose Bilder und unfehlbare Heldenstereotypen erwarten.

(Und ein paar wenige zugegebenermaßen großartige Dialoge, inmitten der heroischen Platitüden.)


Montag, März 26, 2007

GRENZERFAHRUNG BUCHMESSE

Happy Manga Overkill

Buchmesse Leipzig.
Jedes Jahr wieder ein Vergnügen.
Und dieses Mal wieder: Buchpremiere. Und zwar um 16:30 Uhr.
Um das Ganze etwas spannender zu gestalten, trinken wir bis 16:00 Uhr in einem entlegenen Teil Leipzigs Kaffee. Hier testen wir auch den Videobeamer, der uns bei der Vorstellung unseres Buches unterstützen soll. Alles funktioniert einwandfrei. Wir begeben uns auf die falsche Autobahn und verfahren uns bis 16:10 Uhr so hoffnungslos wie möglich.
Es folgt telefonisch hilflose Kontaktaufnahme mit Leipziger Ureinwohnern.
Darauf Kurskorrektur.
Wenig später Kontaktpersonen auf Buchmesse darüber ins Bild setzen, dass möglicherweise Buchvorstellung ohne Buch und Autor stattfinden wird.
Im Anschluss Straßenverkehrsordnung kreativ ausgelegt.
Erlaubte 80 km/h großzügig aufgerundet.
16:20 Uhr Insichtkommung des Messegeländes.
Beschleunigung.
Einparken, aufladen, losrennen. Dabei wie motivierte Terroristen wirkend, auf dem Rücken Fotorolle, Stativ, hier eine Tasche, da ein Tasche. Irgendwo noch eine Tasche.
Karte kaufen.
Drehkreuz passieren. Irritiert sein. Weil: Alles wird von bizarren Kostümen beherrscht. Junge Menschen mit Hasenohren, Ninja-, Vampir- und Schulmädchen-Outfit lagern in den Gängen. Meine kargen Kenntnisse japanischer Comic-Kultur reichen zumindest aus, das Phänomen zu identifizieren: Manga. Manga verändert die Menschen. Besonders in Halle 2 und nicht immer zum positiven.
16:25: Vorbeihasten an jungen Menschen mit aufgemalten Bartstoppeln und Plastik-Schwert. Passieren von Fantasy-Gruppe. Zwerg mit Hammer. Bart bis zu den Füßen, daneben wogendes Dekolleté von ca. 1qm.
Früher war alles anders.
Wäre man damals als Halbwüchsiger in einem Biene Maja oder Heidi-Kostüm (ggf. auch Pittiplatsch und Lolek oder Bolek) bei irgend einer Messe aufgelaufen, wäre man wahrscheinlich achtkantig wieder rausgeflogen.
Heute kommt man damit umsonst rein.
16:28: Überhasteter Aufbau, Mikrofonübernahme. Charmant zusammenhangloses Gestammel. Technik-Kollaps. Beamer-Fehlfunktion. Improvistation. Buch vorgelesen. Bilder weggelassen.
16:45: Buch fertig gelesen. Beamer repariert. Triumph des Absurden. Jetzt also Bilder zeigen. Dafür Text weglassen. Publikum erträgt all das gleichmütig. Illustrator steht amüsiert im Hintergrund.
17:00: Lesung fertig. Applaus. Auch ohne albernes Kostüm. Mit wäre es womöglich mehr gewesen. Vormerken. Vielleicht Captain Future.
Das Publikum erhebt sich, ein junges Mädchen setzt seine 1,00 m langen Hasenohren auf und ich bin irgendwie neidisch.

Sonntag, März 18, 2007

AUF DIE JUGEND

ein Trinkspruch wider die Bigotterie


Nach dem 30. Tequila möchte ich nun eine kleine Pause einschieben.

Auch, wenn mein zehnjähriger Neffe dadurch vielleicht aufholen und das sonntägliche Wettsaufen doch noch für sich zu entscheiden wird.

Doch gerade ist auf dem Spielplatz gegenüber ein Rettungsteam vorgefahren. Die Sanitäter versuchen, ein halbes Dutzend bewusstloser Halbwüchsiger von ihren Jägermeisterflaschen zu trennen, und ich denke, dass es vielleicht nötig ist, ein paar Worte zu aktuellen Problemen zu verlieren.

Tatsächlich ist ein 16jähriger Komatrinker, keine gute Werbung für die Alkoholikerlobby.
Aber ein Jugendlicher, der sein suchtpotentialbedingtes Geltungsbedürfnis nicht im Zaum halten kann ist alles andere als repräsentativ. Seit Generationen saufen anständige Jugendliche sich lediglich bis in die Nähe des Komas, übergeben sich scherzend und gern auch in Gruppen und schlafen dann ein. Wenn sie Brüste haben, werden sie dann nicht selten noch ein wenig belästigt. Üblicherweise wird dann irgendwann aufgewacht und (ebenfalls in Gruppen) über Kopfschmerzen gejammert.

Einseitige journalistische Hetzkampagnen aber gefährden alkoholische Initiationsrituale.

Das gesellige Vorglühen, Abfüllen und Nachschütten sind, was wir nicht vergessen wollen, unabdingbarer Bestandteil unser Kultur
Die Anstrengungen gereifter Alkoholiker, die sich nicht selten bereits ein ganzes Menschenleben bemühen, ihren Kinder die Promille-Mysterien nahezubringen, drohen zunichte gemacht zu werden!

Was aber jene vermeintlichen Abstinenzler vergessen, ist der Umstand, dass der gegenwärtige Aufschwung unseres Landes nicht zuletzt auf beherzte Komasäufer zurückzuführen ist. Wie wir alle wissen, teilt sich die Alkoholsteuer hierzulande in drei Klassen auf: die Bier-, Branntwein-, und Schaumweinsteuer. Im Falle des hier verwendeten Tequilas verdient der Fiskus im Rahmen der Branntweinsteuer an 100 verkauften Litern 1.303 €. Unser komatöser Kamerad hat mit seinen 52 Gläsern somit etwa 1,50 € für Gevatter Staat erwirtschaftet. Und an dieser Stelle wird bereits ersichtlich, was Jugendliche Alkoholiker für dieses Land tun können. Chancen auf Arbeit haben sie nicht, werden kaum jemandem seine Rente sichern. Aber sie können trinken. Dementsprechend braucht es pro Abend kaum mehr als 1000 motivierte junge Menschen in allen größeren deutschen Städten, und der Aufschwung ist gesichert.

Das sind Zahlen über die niemand nachdenkt. Stattdessen infiltriert das verfrömmelte Gebaren maßvoller Trinker auch die Gemüter unserer jungen Hoffnungsträger. So fordert etwa eine Jugendliche, die sich nicht um das Volkswohl zu kümmern scheint, in einem Forum ein gesetzliches Limit von 45 Gläsern Tequila. So viel Verantwortungsbewusstsein. Aber leider am falschen Platz. Nimm deine Freunde Mädchen, zieht los, und 70 Tequila sollten euer Ziel sein! Im gleichen Forum, fordert ein anderer junger Mensch umsichtig, dass man dem tequilophilen Koma-Patienten nach dem Erwachen sein Abiturzeugnis wegnehmen möge. Nun, einem 16-jährigen sein Abitur abzuerkennen wird nicht leicht sein, aber der moralische Ansatz ehrt den Autor ohne Zweifel.

Doch bringt uns derlei weiter? Verbote? Reglementierungen? Mitnichten. Übermäßiger Alkoholkonsum ist seit Jahrhunderten einer der Grundpfeiler des Kapitals. Kultiviert im Zuge der Industrialisierung, als Unternehmer in vorbildlicher Manier und aus purer Freundlichkeit, günstige Kneipen unweit der Arbeiterbaracken auf den Werksgeländen errichteten.

An hehren Vorbildern wie diesen orientieren sich heute die Hersteller alkoholhaltiger trendiger Limonaden. Ihnen gebührt unser Dank, jedem quietschbunten Merchandise-Stand, an dem junge hippe Menschen anderen jungen Menschen ein Gläschen kredenzen! Jedem Hersteller, der ein Getränk mit einem derart lustigen Namen erfindet, dass alle im Kindergarten Spaß daran haben.

Nicht unsere Rüge. Auch wenn sie im Eifer des Gefechtes manchmal nach dem Alter zu fragen vergessen. Das Leben ist schließlich eine einzige bunte Party, eine große dufte Sause. Und wir lassen uns das feiern nicht verbieten.

Verdammt, jetzt hat der kleine Racker schon seinen 40. runtergekippt.

Jetzt muss ich mich aber ranhalten.

In diesem Sinne: Prost!

copyrihgt christian von aster


Dienstag, Februar 13, 2007

Gigeresk Grandiose Grüße


Heimgekehrt aus helvetischen Gefilden tut er hiermit kund und zu wissen: er ist dann jetzt doch mal dort gewesen. Und zwar im Giger Museum. Für den nicht vollauf weitgehend gebildeten zufällig vorbeischauigen Leser, H(er)R Giger hat das Alien gebaut. DAS Alien.
Nojo, und da ich ja ohnehin in der Schweiz weilte, um mit 40 Leuten den dritten Stock eines Gefängnishotels zu belegen, sind wir halt da auch noch eingefallen. Feinstes Häuslein voll immenser Garstigkeiten. Und mittendrin ein paar finsterfeine Perlen...
War schon fein. Und direkt am Tresen, hinter einer motivierten gothicoiden Empfangsdamme lag dieses exquisite kleine Buch aus dem Festa Verlag: HR GIGERS VAMPIRRIC.
Hab ich gequietscht vor Freude, weil: bin ich auch drin *g*
Jedenfalls durchgewellt durch den Laden, Lamettafrettchen hat sich noch ein Poster gekauft, beim Schmuck haben wir vor allem die Preise bestaunt, dann noch ein Käffchen mit der Männerselbsthilfegruppe im Gigercafé und fertig war. Netten Spruch hat der Mann noch ins Gästebuch bekommen, lesen wird er ihn eh nicht.
Aber es ist schon beeindruckend, so einem lebensgroßen Irgendwas gegenüberzustehen.
(Ich meine des Alien, nicht den Giger)
Voll des Grußes
Herr von Aster
(der mit den hübschen Nasenlöchern)

Sonntag, Januar 28, 2007

Ye Mysteries of Arsch Fu

Wie zuvor bereits angedeutet, bin ich nicht weniger als meines Zeichens einer der acht verborgenen Meister des Arsch Fu. Dabei handelt es sich um eine alte asiatische Kampfsportart, deren zentral-energetische Angriffszone im Gesäßbereich des Gegners liegt, der durch außerordentliche mächtige Kampfgriffe in verschiedene Stadien der Bewusstlosigkeit, wenn nicht gar des Todes versetzt werden kann.
Arsch Fu ist eine überaus komplizierte und gefährliche Kampfsportart, deren Ausübung nur wahren meistern vorbehalten ist. Darum wird an dieser Stelle ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die hier dargestellten und dem großen Buch Fu entnommenen Grundgriffe nur zu Informationszwecken abgebildet werden. Von Nachahmung wird abgeraten, da sowohl Greifer als auch Begriffener allzu leicht zu Schaden kommen können.
Gut Fu
Sensei A.













Abb.A
Die Schlange beisst denElefanten
aus: Das Buch Fu (S. 832)













Abb.B
Der Marder küsst die Morgensonne
aus: Das Buch Fu (S.1243)














Abb.C
Der trunkene Tiger umarmt den Fels
aus: Das Buch Fu (S.971)














Abb.D
Frühstückstanz des Feuersalamanders
aus: Das Buch Fu (S.971)


(wir danken der Arsch-Fu Novizin Ling Ling aud dem Kloster Nung-Pei unweit von Wu-Tshuk für die Bereitstellung ihres rückwärtigen Trainingsgeländes)

Donnerstag, Januar 25, 2007

URZA WIRD SEINE DURGALS HINTER UNS HERSCHICKEN!


Natürlich wird er das.
Das tut er immer.
Durza, der alte Schlingel.
Böse Durgals.
Dem Eingeweihten ist der von mir begangene Fehler freilich bereits ersichtlich. Ich habe also ERAGON gesehen. Man mag mich einen törichten Dummkopf schelten, und tut dies sicher nicht zu unrecht. Aber ich mag großes Fantasy Kino. Theoretisch jedenfalls. Wenn es nicht gerade einmittelmäßiger Schema F Eiertanz ist wie in diesem Fall. Ein blonder Pinsel vom Typ Weichkäse geht durch eine Pappnaseninitiation , und gibt in einer Welt, in der Gut und Böse in klar abgesteckten Kübeln wachsen, den anwesenden Dumpfbacken die Hoffnung zurück. Danke.
Eine weitere halbwüchsigerloserzeigteuchwoderhammerhängt-Nummer. Das Ganze war jedenfalls schmerzhaft schlecht. Unglaublich was für Geld diese Leute ausgeben, um mittelmäßig begabte Halbwüchsige einzulullen.
Der mittelmäßig begabte Jugendliche Anteil in mir scheint allerdings nicht auszureichen.
Die einzige Antwort jedenfalls auf dieses Pappnasenfantasy mit Drachensülze war, mir noch einmal DRAGONHEART anzuschauen.

und damit meine ich den richtigen Dragonheart. Nicht den zweiten Teil, in dem diese Leute wieder einmal jede Originalität, Subtilität und Subversitvität zugunsten von kasperquatschigem Teenagergekröse aufgegeben haben.
Der richtige Dragonheart jedenfalls ist 10 Jahre älter als Uäragon und meines Erachtens auch 10 mal besser. An zwei Stellen muss ich mich auch heute noch wegwerfen vor Lachen.
Die körperlichen Schmerzen, die das Eragon-Debakel in mir ausgelöst hat, schwellen allmählich ab. Aber sowas passiert mir nicht noch einmal. Der nächste Film wird PANS LABYRINTH, auf den freue ich mich mit Sicherheit zurecht.


Ach ja: Und Durza kann sich seine Urgals sonstwohin stecken!

Montag, Januar 15, 2007

Eckentechnisch Entwurzelt


Ok. Sprechen wir also über Weisheitszähne. Beziehungsweise, murmeln wir unverständlich über sie. Um 10:00 Uhr am heutigen Morgen tobte in meinem Mund ein Kampf Gut gegen Böse. Mein Rachen gleicht einem Schlachtfeld und mein Kiefer fühlt sich wie neu konfiguriert an. Die Person die das getan hat ist einen Kopf kleiner als ich, nicht männlich und wird für derlei bezahlt. Eine Profesionelle quasi. Kiefernchirurgisch betrachtet.
Die warmherzig offene Art der skrupellosen Serientäterin machte den Eingriff, den ich sie auf eine nicht empfohlene Art zu unternehmen erbat, vergleichsweise vergnüglich. Klassische Musik, mintgrüne Wände und eine Stuckdecke mit spärlich bekleideten weiblichen Ornamenten vermochten mich in eine meidtative Stimmung zu versetzten, die einzig von diesem oder jenem unschönen Knacken unterbrochen wurde, das deutlich verhieß, dass dieses Gebiss nie mehr so volständig sein würde wie an diesem Morgen.
Mein bester Freund seit diesem Morgen ist ein Greifball. Mit dem Grün der Praxis harmonierend erinnerte er zunächst an ein Hundespielzeug, erwies sich jedoch als haptischer Fokus, der von anderweitigen Interessen ablenkte.
Die Reste der zwei bezwungenen unterkieferigen Unholde hatten nichts Poetisches an sich und wurden der Zahnbrecherin und ihrer charmanten Assistentin überantwortet. Ich selbst befinde mich gegenwärtig in einem desolaten Zustand, weiss jedoch keine Annahmestelle für ich-artiges Material.
Werde es wohl bei meiner Muse versuchen. Die hat einen Antrag auf längerfristige Beschäftigung gestellt und bereits Tütensuppen erstanden.
Zu diesem Zeitpunkt jedenfalls wandele ich noch unter den Lebenden, geplagt von der Frage, was geistreiche, hübsche junge Frauen dazu bringt, den Leuten derart vergnügt die Fresse zu polieren.
Andererseits haben wir alle den "Little Shop of Horrors" (das Original hier) oder den "Marathon-Mann" gesehen, so dass uns die wahre Obsession dieser, wie auch immer geschlechtlich gearteten Mundmetzger hinlänglich bekannt ist.
Freue mich dennoch auf's Fäden ziehen *g*

meint, ein schmerzhaftes Lächeln erzwingend

Herr von Aster

Donnerstag, Januar 11, 2007

besehen & für beinahe brillant befunden


Herr von Aster war im Kino.
Ok, inzwischen wurde Herr von Aster zwischendurch auch überfahren und hat noch einen Preis gewonnen, aber heute war er im Kino. Und zwar in "The Prestige". Und zwar weilt besagter Herr dort in Begleitung von Dr. Magus Yupp, einem Kollegen aus der bisweilen zaubernden Zunft. Der Film jedenfalls (basierend auf dem Buch von Christopher Priest, dass ich Samstag zu bekommen gedenke) ist exakt das, was einem Herrn von Aster Freude macht. Zugleich aber ist es auch der beste Beweis dafür, dass Herr von Aster einen anderen Geschmack hat als die meisten. Denn es ist offensichtlich, warum sehr viele Menschen diesen Film nicht mögen werden.
Aber das war auch schon mit den anderen Film des Regisseurs so. Chrustopher Nolan brachte uns "Memento", und von Aster lernte Mit vielen anderen Menschen seine Sehgewohnheiten ändern. Christopher Nolan brachte uns "Batman begins" und vielen Leuten fehlte der bunte Kasperquatsch. Und während der Film weder in den Staaten noch bei uns richtig knallte, beglückwünschte Herr von Aster den Regisseur innerlich. Allein die Wahl von Ras'Al Ghul als Gegenspieler, eine Vermischung der Dualität von Gut und Böse... Fuck for Mr. Freeze.
Empfehlenswert auch "Following", ein früheres Werk des Regisseurs, dass minimalistisch aber verdammt originell ist.
Aber zurück zum Prestigio: Exquisites Cast. Es passt alles. in der zweiten Reihe sogar einige Weltklassezauberer, dazu David Bowie in einer superben Rolle und Hugh Jackman und Christian Bale formidabel besetzt. Michael Caine dazu und das Karussel kann starten.
Wir haben einen Bösewicht. Oder einen anderen. Oder gar zwei. Und Tricks. Diverse. Oder etwa nicht? Wir haben einen Mann, der das Leben eines anderen Mannes ruiniert, damit dieser sein Leben ruinieren kann. Aber auch das ist alles nur ein Trick. Glaube ich. Glaubt man.Unglaublich. Wundervolle Ausstattung, phantastische Ideen. Teilweise mag man sagen etwas voraussehbar, beinahe offensichtlich. Aber ein guter Zaubertrick besteht aus drei Phasen. Und dies war erst die zweite...
Nun freue ich mich erst einmal auf das Buch.
Dies ist ein Internetcafe und ich bin ihr persönlicher Betreuer.
Grüße
Herr von Aster

P.S.: Für Freunde gepflegter Magie und ebensolcher Schauerliteratur, ein hurtiges Veranstaltungsangebot: DIE DUNKLE STUNDE

Montag, November 20, 2006

Tollkühn trotzig tränentalwärts


Hast in Stendal du gelesen,
bist in der Hölle du gewesen.

Dies ist das völlig unpathetische und vollauf objektive Urteil eines weitgereisten Bohemiens, der sich am Rande der Zivilisation mit dem vollkommenen Nichts konfrontiert sah.
Obwohl, unweit des schwarzen Lochs, in dem jede Kultur sich in fahlen Dunst verwandelt, gab es ein hübsches kleines Museum. Das war fein. Vor allem der Teil, der für Kinder war. Antike Vasen puzzeln, unter die Asche von Pompeji kriechen und haptische Erlebnisse verschiedener Art.
Ich jedenfalls empfehle die Krabbelröhren.
Ein wahrer Jungbrunnen. (Wer jemanden zum Knutschen dabei hat, sollte zu zweit krabbeln!)
Draußen im Garten hatten die Kollegen dann noch ein trojanisches Pferd stehen, mit dem sie es ins Guiness Buch geschafft haben. Aber nur, weil die Mähre einen Irokesenschnitt hat, der über 80 cm hoch ist. Ungelogen. Sonst wär' es Essig gewesen mit Rekord.
Oben im Pferd ist übrigens eine Luke, durch die man rausschauen kann. Direkt auf den Pool einer Dame, die im Sommer gerne nackt badet. Naja, schlechtes Timing. Die Dame hat jedenfalls eigentlich eine Mauer gebaut, damit ihr niemand zusehen kann. Allerdings bevor das Pferd stand... Ich muss nicht extra erwähnen, dass das Gericht sich damit befasst.

Ansonsten empfehle ich für die Karrieristen unter den Literaten in Stendal eine Lesung von Bauernregeln im Rahmen einer Spiegelei und Kornverkostung abzuhalten.
Davon ab war mein Publikum durchgehend nett, aber ebenso durchgehend nicht ortsansässig.

Zuletzt noch ein wenig Allgemeinbildung. Die Etymologie des Begriffes Tragödie. Hat mich sehr gerockt: Tragos (griech. Ziegenbock) Ode (griech. Gesang). Die hehre Kunst der Tragödie ist ergo eine Kunst der Bocksgesänge...

Und dann noch eine Warnung: Museumsshops sind von Unvernünftigen Menschen mit geringem Einkommen in Kombination mit Allgemeinbildungsfetischismus dringend zu meiden.

Hört auf einen, der nun Dinge besitzt,
von denen er bis neulich nicht einmal wusste, dass es sie gibt...
es grüßt bocksgesangigst
A.

Donnerstag, November 02, 2006

geheimnisvolle Glückskekse und passierte Preise

Sodele,
Kabarettpreis ist abgeholt, Zufriedenheit stellt sich ein. Inzwischen sind es Preise für Schreiben, Bühne und Film, wobei mir ständig Leute erzählen wollen, dass ich es anders machen soll. Irgendwas scheint jedenfalls doch stimmen...
Darum drehe ich nächste Jahr auch einen 90Minüter. Punktum.
Davon ab hatte ich kürzlich den bizarrsten Glückskeks meines Lebens. Der Zettel verriet mir in orakelhafter Manier: MAN WIRD EIN GETRÄNK NACH IHNEN BENENNEN.
Ich muss mal die Barleute in meinem Bekanntenkreis ansprechen. Lecker dürfte es nicht werden, aber dafür heftig.
Schlussendlich habe ich den zweiten Teil von Meister Li gelesen. DER STEIN DES HIMMELS. Ist anders als der erste, aber dennoch groß. Vergnügt bizarr chinesisch mystisch. Rockt.
Der Empfänger des ersten bekommt jetzt auch den zweiten Teil, dafür nehme ich ihm den ersten wieder weg, gebe ihn jemand anders, von dem ich mir wiederum ein anderes Buch erbitte, dass ich ihm einst überließ. Literatur hat etwas so organisches, wenn sie in der Welt herumkommt...
Zuletzt teile ich mit den geschätzten Lesern meine kürzlich errungene Erkenntnis, einer der verborgenen acht Meister des Arsch-Fu zu sein.
BANZAI!

Sonntag, September 17, 2006

Zeichnerisch zitterige zerrüttende Zerfallsstudien

Nun ja,
die Technik und die Kenntnis derselben ist nichts was dem Menschen in die Wiege gelegt ward. Aber der Normalsterbliche gewahrt derlei sehr schnell. Besonders wenn er durch den Druck einer falschen Taste die verbissene Arbeit einer geraumen Stunde zu Asche verwandelt hat. Oder besser zu weniger als Asche. Bei Asche kann man noch auf undo klicken. Bei dem was ich hatte nicht mehr. Und so weilt an meiner Seite nunmehr eine spanische Heilige. Santa Frustracion schaut mir über die Schulter und sagt: "Depp du."
Das nehme ich mir zu Herzen und illustriere heute mal ganix mehr.
Stattdessen habe ich ein albernes Foto gemacht *g*, dessen außerordentliche heiterer Inhalt sich allerdings nur Freunden des Cthulhu Mythos vollauf erschließen wird.
Aber nächste Woche werde ich über Dinge zu berichten wissen, die jeder zu verstehen in der Lage sein wird, ohne das Santa Frustracion ihm erscheinen muss.

Soviel von dieser Seite der Tastatur
Herr von Aster

Samstag, September 16, 2006

Literöses Zwischenspiel

Oh ja,
lasst mein belangloses Dasein hinaus in den Äther strahlen. Habt Teil an meinem Dasein, das unbedeutend sein mag, dabei jedoch mitunter vergnüglich ist. Bedauerlicherweise ist das weniger zweideutig als ich gern hätte, aber irgendwo muss ja ein Haken sein...
Ich habe heute Natur gehabt. Und Nordic Walker. Hier in der Gegend scheint es echt Mode zu sein. Im ersten Moment fragt man sich, was die ganzen Leute auf Krücken im Wald machen, aber wenn tausend Leute dämlich aussehen, entschuldigt das alles. Und dann haben die noch bizarre Dehnübungen mit ihren Spazierstöcken gemacht. Würde echt gern mal wissen, wer das erfunden hat. Aber wahrscheinlich stellt er Spazierstöcke her.
Das aber ist das geringer Vergnügliche. Im Gegensatz zu dem Buch. Vergleichsweise selten lesend, ist es mir doch wieder einmal gelungen, das Zwischenstück zweier Buchdeckel komplett zu studieren. Empfohlen war mir das Ganze von Simon Weinert, einem Dadaistischen absurden Dichter, der gerade an seinem Soloprogramm arbeitet, das ich unbesehen als empfehlenswert zu bezeichnen wage. Das fragliche Buch sollte humorvoll, geistreich und anders sein und erfüllte diese Prämissen mit Bravour.
Es handelt sich um Die Brücke der Vögel, von Barry Hughart, einen Roman, in dessen Zentrum Meister Li, ein Gelehrter mit Charakterfehler steht, der von einem kräftigen einfach strukturierten Mann mit dem lieblichen Namen Nummer Zehn der Ochse engagiert wird, um ein Problem zu lösen.
Das Buch ist pseudochinesische Fantasy und voller hintergründig spitzbübischer Weisheit und eigentümlichem Humor. Ein phantastischer Bilderbogen, in dem Feinsinnigkeit sich mit Gewalt, Mythologie und Humor vermischt, um sich aus einem kaleidoskopischen Potpourri zu einem zauberhaften Ganzen zu fügen.
Grandios. So grandios, dass meine engste Vertraute das Buch schon vor zehn Jahren gelesen hat und ich mir ein wenig zurückgeblieben vorkomme. Doch dabei habe ich mich köstlichst amüsiert.
Sollte ergo die Meinung eines amüsiert debilen Freundes absonderlicher Literatur für den Leser eine Rolle spielen, mag er sich dieses Buch beschaffen. Davon gibt es übrigens noch zwei mehr. Ansonsten kann man sich auch gerne bei mir melden, denn ich pflege gelesene Bücher zu verschenken. Ansonsten kann man es aber aber auch kaufen. Ich würde dem Buch jedenfalls definitiv den Vorzug gegenüber Nordic Walking Stöcken geben...
Es grüßt, nunmehr eher schreibend denn lesend
und gleich noch ein wenig illustrierend
Herr von Aster

Freitag, September 15, 2006

verphönixte Revitalitesse

Welliwell,
das Leben ist eines der schwersten. Und garstige Menschen die sich der brutalen Spamisierung unschuldiger Gästebücher und Blog befleißigen scheinen in der Überzahl. Man will mich im Pokern gewinnen lassen, mich mit spärlich bekleideten Nachbarinnen verkuppeln und mein Intimleben durch chemische Substanzen beleben. Nicht, dass ich nicht dankbar wäre, aber ich habe auch nicht drum gebeten.
Derlei Dinge jedenfalls behindern nicht unerheblich.
Darum, nach einiger Pause, bizarren Querelen und einem Beinaheblog auf der eigenen Homepage, zurück zu Wurzeln. Zurück nach hier. Geht schließlich. auch.

Neuigkeiten gibt es auch von der Filmfront. Der Kollege Christian Schulz, der im Begriff steht, sein Regiestudium im wonnigen Potsdam zu absolvieren hat großes vollbracht, und mein Drehbuch Schausteins letzter Film realisiert. Aufwendig, kostenintensiv und bemerkenswert. Das Ganze befindet sich in der Postproduktion und ich bin gespannt, was am Ende steht. Drei verschiedene Versionen habe ich bereits gesehen und arbeite meinerseits an der Umsetzung des Stoffes als Erzählung...

Sei's drum, ich bin zurück, erfreue mich noch immer der
vollständigen Kenntnis des Alphabetes, partieller Kenntnis
der Zeichensetzungsregeln und mache das beste daraus.
Aloha, meint Herr von Aster

Sonntag, Februar 19, 2006

Time is fleeting....

Erstaunlich, wie die Zeit in zähen Strömen dennoch eilig fließt.
Holterdipolter wird das heute zum morgen, um übermorgen längst schon nicht mehr das zu sein was es einmal war. Überdies versäumt man seine regelmäßige Blogversation und schon denken die Leute, man hätte das Zeitliche gesegnet.
Aber nein.
Ich für meinen Teil lebe noch.
Ebenso wie die Trollbücher.
Just hat eine Schweizer Delegation im Rahmen eines zwanzigköpfigen Frühstücks einige Exemplare mit sich genommen, um die helvetischen Eidgenossen mit steinernem Buchwerk zu erfreuen.
Leider ist der Postversand aufgrund des Gewichtes etwas problematisch ...
Wer dennoch Interesse hat, möge sich unter christian@vonaster mit einem Teilzeittroll in Verbindung setzen.

Ansonsten beliebe ich just zweierlei Buch gelesen zu haben:
L.A. CONFIDENTIAL & BIG FISH, wobei mir ernsteres ungleich unbedingter lesenswert scheint als zweiteres. Es ist (ähnlich wie auch DER CLUB DUMAS als Vorlage für DIE NEUN PFORTEN) ungleich vielschichtiger als die Verfilmung. Bei BIG FISH ist es eher andersrum, so dass Tim Burton dem Buch in der Verfilmung erst eine neue Vielschichtigkeit geschaffen hat ...

Sodele.
Bald gibt's hier wohl nix mehr.
Denn auf seiner neuen HP wird Teilzeittroll von Aster nämlich ein höchsteigenselbstiges Blog haben.
Hurra.

Mittwoch, Januar 25, 2006















HORRK!
(trollisch für Hurra, nach A. Greter)
Es trollt voran. Und die Idee mit Konzert und Märchenerzählerin in der Schweiz nimmt auch Gestalt an.
Die Bücher mit dem Schiefercover werden, so Druckerei will am WE endgültig fertig, so dass ich in nächster Zeit immer mal drei Stück bei Lesungen dabei haben werde. (Mehr ist zu schwer, ehrlich).
Ansonsten gibt es diverse Leute, denen heute KEIN Denkmal gebaut wird.
Töte täglich einen Schwätzer, zumindest in deinem Adressbuch. Ist doch wahr.
Ansonsten habe ich versehentlich Mr. & Mrs. Smith gesehen. Die Grundstroy ist True Lies x2 und das Ende eines der schlechtesten das ich seit langem gesehen habe.
Nur weil Frau Jolie und Herr Pitt mitspielen müssen diese Leute nicht denken, dass sie Filme machen könnten.
Die Kinder des Monsieur Mathieu ist eine andere Schublade, aber ungleich großartiger.
J'aime bien ca. UNd sentimental war ich auch.
Aloha für heute.
(Ach, und mein Fahrrad geht / fährt wieder)

1/2 Schlaumeierpunkt für Pagana - 1/2 Schlaumeierpunkt für Wikipedia - 10 Fleißpunkte für Gwensel - ein bedankemich Punkt für Deyra.

Montag, Januar 23, 2006

Schockfrostung

Gestern Abend beim Russischen Familientreffen im Ballhaus Mitte geweilt.
Cora Frost, Chanteuse extraordinaire und russische Übermutter hatte geladen und Gitarrengott Schmalzl hatte mich begästelistet. Nun ja, motiviert zog ich von dannen, mein Quentchen Kultur mir zuzuführen...
da beschließt mein Fahrrad zuzufrieren. Einmal gebremst, Rad blockiert, alles kalt, unchristliche Flüche und am Ende ein Taxi. Allerdings eins mit Fernseher. Ernsthaft.
Den Rest des Abends fragmentarisch russische Lieder Tänze und eine Tereminspielerin erlebt. Die Welt ist voll von sonderbaren Dingen. Gary sang über Verbrecher in Berlin und ein wenig burlesque wurde auch noch getanzt. Mit drehenden Bommeln auf Brustwarzen. Das allerdings ohne Teremin. Womit wir wieder bei der großen Kunst wären.
Eine Strip-Show zu Tereminsounds.
Allein das Publikum eines solchen Events wäre sehenswert...
Zum Teremin (das übrigens, 1912 in Moskau erfunden, der Ursprung der elektronischen Musik ist) gibt es übrigens auf der Ed Wood DVD von Tim Burton ein schönes Extra, abgesehen davon dass das Instrument auf dem Soundtrack famos gefeatured wird.
Jetzt aber noch eine der freundlichen Beschaff-Empfehlungen: The Corporation. Fantastischer Film. Dokumentation, Richtung Bowling for Columbine, welche die Machenschaften von Großkonzernen beleuchtet. Obwohl man weiss, in was für einer Welt wir leben, staunt man, was hinter gewissen Kulissen geschieht. Es geht um Verschleierung, Korruption, Zensur, Medienmonopolismus und Externalitäten. Hatte noch nie von dem Film gehört, hat eine n Haufen Preise gewonnen und ist hierzulande bei 2001 erschienen.

Donnerstag, Januar 19, 2006

Verbotene Liebe - unalliteriert

Feinstens,
heute meinen 365 Tage Edward Gorey Abreisskalender erstanden. A GOREY YEAR.
Na, wenn das nicht erquicklichzu werden verspricht.
Nach zahllosen unheiligen Schieferplattenexperimenten habe ich mir das allerdings verdient.
Gewisse Leute nennen das POSITIVE BESTÄTIGUNG, und es findet sich immer ein Grund, sich positiv zu bestätigen. Zum Beispiel für die Fortschritte meiner Forschungen bezüglich des glorreichen Volkes der Trollteken.
Nun, musses aber mal langsam an den nächsten Roman gehen. Der zweite Teil von Haddath ist redlich in der Mache, das Liber Vampirorum Hardcover erst einmal in die Weiten der Probleme entschwunden und was wird, weiß keiner. Aber aus den Wirrnissen und Ungewisslichkeiten schält sich allmählich zumindest ein neuer Vertrieb.
Shaka.
Zwar am Arsch der Welt, kurz vor Froschbeinfresserland, aber dafür wieder beseelt von Leuten die vielleicht doch verstehen was ich eigentlich mache.
Und jetzt Unterhaltung. Verbotene Liebe. Daily Soap der Extraklasse.
Innerhalb einer Viertelstunde haben wir überfahrene Schwangere, vergiftete Väter und läufige Teenager.
Das ist instant Abenteuer, wahre Drehbuchmeisterschaft...
Naja, und dann einen Songtext und Viecherverse.
So viel jetzt und hier von mir.