Samstag, September 16, 2006

Literöses Zwischenspiel

Oh ja,
lasst mein belangloses Dasein hinaus in den Äther strahlen. Habt Teil an meinem Dasein, das unbedeutend sein mag, dabei jedoch mitunter vergnüglich ist. Bedauerlicherweise ist das weniger zweideutig als ich gern hätte, aber irgendwo muss ja ein Haken sein...
Ich habe heute Natur gehabt. Und Nordic Walker. Hier in der Gegend scheint es echt Mode zu sein. Im ersten Moment fragt man sich, was die ganzen Leute auf Krücken im Wald machen, aber wenn tausend Leute dämlich aussehen, entschuldigt das alles. Und dann haben die noch bizarre Dehnübungen mit ihren Spazierstöcken gemacht. Würde echt gern mal wissen, wer das erfunden hat. Aber wahrscheinlich stellt er Spazierstöcke her.
Das aber ist das geringer Vergnügliche. Im Gegensatz zu dem Buch. Vergleichsweise selten lesend, ist es mir doch wieder einmal gelungen, das Zwischenstück zweier Buchdeckel komplett zu studieren. Empfohlen war mir das Ganze von Simon Weinert, einem Dadaistischen absurden Dichter, der gerade an seinem Soloprogramm arbeitet, das ich unbesehen als empfehlenswert zu bezeichnen wage. Das fragliche Buch sollte humorvoll, geistreich und anders sein und erfüllte diese Prämissen mit Bravour.
Es handelt sich um Die Brücke der Vögel, von Barry Hughart, einen Roman, in dessen Zentrum Meister Li, ein Gelehrter mit Charakterfehler steht, der von einem kräftigen einfach strukturierten Mann mit dem lieblichen Namen Nummer Zehn der Ochse engagiert wird, um ein Problem zu lösen.
Das Buch ist pseudochinesische Fantasy und voller hintergründig spitzbübischer Weisheit und eigentümlichem Humor. Ein phantastischer Bilderbogen, in dem Feinsinnigkeit sich mit Gewalt, Mythologie und Humor vermischt, um sich aus einem kaleidoskopischen Potpourri zu einem zauberhaften Ganzen zu fügen.
Grandios. So grandios, dass meine engste Vertraute das Buch schon vor zehn Jahren gelesen hat und ich mir ein wenig zurückgeblieben vorkomme. Doch dabei habe ich mich köstlichst amüsiert.
Sollte ergo die Meinung eines amüsiert debilen Freundes absonderlicher Literatur für den Leser eine Rolle spielen, mag er sich dieses Buch beschaffen. Davon gibt es übrigens noch zwei mehr. Ansonsten kann man sich auch gerne bei mir melden, denn ich pflege gelesene Bücher zu verschenken. Ansonsten kann man es aber aber auch kaufen. Ich würde dem Buch jedenfalls definitiv den Vorzug gegenüber Nordic Walking Stöcken geben...
Es grüßt, nunmehr eher schreibend denn lesend
und gleich noch ein wenig illustrierend
Herr von Aster

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Bücher zu verschenken? Nehm' ich gerne, zumal sich die Beschreibung doch wirklich gut anhörte.